Mittwoch, 14. Mai 2008

Finanzberater

Hallo Zusammen,

an dieser Stelle müssten jetzt eigentlich unsere Erlebnisse bei diversen Haus- und Wohnungsbesichtigungen kommen,
aus aktuellem Anlass möchte ich das noch verschieben.
Wir waren heute bei einer sehr netten, sehr freundlichen und sehr geduldigen Finanzberaterin.

Mein persönliches Verhältnis zu Finanzberatern ist sehr gespalten.

Vor rund 15 Jahren war für meine Frau und mich die Welt noch in Ordnung.
Meine Frau hat als Krankenschwester nicht schlecht verdient, ich hatte auch meinen ersten Job, wir hatten keine Kinder und haben im Haus meiner Eltern doch recht günstig gewohnt.
Was also tun, wenn man nicht das ganze sauer verdiente Geld versandeln möchte?
Man geht zu einem Finanzberater!
Zunächst erfährt man was man bisher alles falsch gemacht hat und dann wird einem ganz vernünftig, nachvollziehbar und verständlich erklärt, was man besser in Zukunft anders machen sollte.
Das klingt ganz einfach und ist es auch, nur mit dem Ergebnis, dass man dann jeden Monat ein paar laufende Kosten mehr hat.
Muss auch sein, wer will keine vernünftige Versicherung?
Das Schlimme ist, dass wir diesen oben beschriebenen Vorgang vom "bisher alles falsch" bis "ein paar laufende Kosten mehr" in den letzten 15 Jahren schon mehrmals durchgespielt haben.
Natürlich sind wir selber Schuld!
Seit einigen Jahren haben wir deshalb auch konsequente Abstinenz geübt und jeden Gesprächstermin oder Kontaktaufnahmeversuch mit einem Berater oder Finanzmakler abgelehnt und abgeblockt.
Wenn man sich aber mit dem Gedanken trägt eine Immobilie zu erwerben und nicht über ausreichende Schwarze Kassen verfügt, dann kommt man nicht umhin sich mit jemanden zu unterhalten, der einem das nötige Kleingeld verschaffen oder vermitteln könnte.
Da wir mit allen früheren Beratern gebrochen haben, waren wir gezwungen uns auf die Empfehlung von Verwandten zu verlassen.
Also saßen wir heute geschlagene vier Stunden bei der oben schon erwähnten Dame und haben auch heute wieder erst mal das Programm "was wir alles falsch gemacht haben" durchgekaut.
Von der Litanei an Versicherungen wurden zumindest Krankenversicherung und Haftpflicht recht schnell abgenickt, aber das Thema Kapitallebensversicherung (Nr. 1 und Nr. 2 und Nr. 3 und Riester Nr. 4) hat uns bestimmt eine Stunde aufgehalten.
Wir haben (soweit möglich, meinen zweiten Versicherungsordner hatte ich beim ersten Termin noch nicht dabei) den finanziellen Seelenstripteas durchgeführt.
Im Ergebnis müssten wir das meiste an Versicherungen ändern, rückkaufen lassen oder kündigen, um mit diesen Mitteln dann eine vernünftige Finanzierung auf die Beine zu stellen.
Und wieder klingt alles ganz vernünftig, nachvollziehbar und verständlich...
Was also tun?
Der guten Dame glauben? Nochmal jemanden anderes Fragen? Das ganze sein lassen?
Nun gut heute werden wir nichts mehr entscheiden, drüber schlafen soll helfen.

Schöne Grüße
Euer Stadtvater