Sonntag, 27. April 2008

Von denen die auszogen um (ein) Heim-zu-finden ...


Hallo Zusammen!

Noch ein Blog?
Und vor allem, Warum?
Weiß ich auch noch nicht so genau, aber vielleicht findet sich die Antwort noch...
Wir (das sind meine Frau Vera, meine Kinder Paula und Helene und ich) sind eigentlich Dinosaurier, zumindest in unserem Verwanten- und Bekanntenkreis.
Und zwar in mehrfacher Weise.
Zum einen sind Vera und ich seit über 21 Jahren zusammen und auch schon rund 15 Jahre verheiratet und, noch schlimmer, Vera ist auch meine allererste Liebe.
Aber das soll eigentlich gar nicht das Thema sein, sondern unsere Rückständigkeit was unsere Wohnsituation angeht.
Während alle anderen um uns herum ein Haus oder eine Wohnung ihr eigen nennen, sind wir MIETER.
Vera hat zwei Brüder, jeder mit Frau bzw. Familie; der jüngere hat vor ein paar Jahren gebaut:
Mittleres Dorf, neue Wohnsiedlung, Ghetto für junge Familien (sorry, ich hoffe ich habe jetzt niemanden beleidigt, aber so ist es). Haus, Auto, Garten, Hund und 2 Kinder.
Der ältere hat vor kurzem ein Haus gekauft; kleine Stadt, 20-Jahre alte Wohnsiedlung; nicht mehr ganz Ghetto-ähnlich.
Ich selber habe drei Geschwister; die älteste Schwester (Mann, 4 Kinder) hat schon vor 15 Jahren in Eichstätt gebaut; damals neue Wohnsiedlung, Wohnhof; großes Haus mit Einliegerwohnung.
Meine zweite Schwester lebt schon im zweiten HausPROJEKT:
Das erste war in einem Dorf in der Nähe von Regensburg, gebraucht als Bauruine gekauft und hergerichtet.
Vor einigen Jahren haben sie dann ein Reihenmittelhaus direkt in Regensburg gebaut/gekauft; Reihenhaussiedlung; wohnen auf vier Stockwerken (Keller eingeschlossen), Handtuchrasen hinterm Haus.
Mein großer Bruder war lange standhaft, sowohl was das Kinderkriegen (da wurde er als erstes schwach), das Heiraten (war dann auch irgendwann nach dem zweiten Kind fällig) als auch das Eigenheim anging.
Er hat lange zur Miete gewohnt, ob als Zivi in Dinkelsbühl oder als Student in Erlangen und auch als erfolgreicher Arbeitsmediziner in Köln.
Aber so um das dritte Kind herum ist es passiert: EIGENTUMSWOHNUNG!!
Aber nicht nur die direkten Verwanten (von Eltern (ehem. Bauernhof und in den 80ern gebautes Haus, ganz am Land) und Schwiegermutter (Einfamilienhaus am Land)) will ich gar nicht reden, aber auch fast alle unsere Freunde sind irgendwie in ihren eigenen vier Wänden gelandet.
Selbst Berufsrevolutionäre und Bajuwarenpunker (pardon jetzt BajuwarenFolkRocker) sitzen schon seit langem im Trainingsanzug auf dem Kanapee, im eigen(heimig)en Salon.
Und das durch die Bank, ob im bayerischen Wald oder in der Großstadt, in unserem Bekanntenkreis gibt es eigentlich fast keinen mehr, der nicht wenigstens Miteigentümer einer Immobilie ist.
OK, bei uns gab es schon auch die eine oder andere Anwandlung.
Vor 8 oder 9 Jahren haben wir schon mal die diversen Immobilienmakler in Ansbach (gibt ne ganze Menge) abgeklappert und uns die urigsten Kuriositäten wie rosa Bäder, untertunnellte Garagen und große Weinflaschen als Beleuchtungskörper angesehen, sind aber vor den enormen Schuldenbergen zurückgeschreckt.
Vor allem unter dem Eindruck des völlig fehlenden Eigenkapitals auch keine Schwierigkeit.
Und da wir in einer wunderschönen Altbauwohnung mitten in Ansbach zur Miete wohnen, sahen wir auch lange keinen Anlass oder Bedarf.
Für uns war es irgendwie ausgemacht, wenn wir mal älter sind, die Kinder aus dem Haus, äh aus der Wohnung sind, dann kaufen wir uns eine kleine seniorengerechte, barrierefreie Eigentumswohnung, nur für uns zwei.
Mir ist nicht klar wie oder wann es angefangen hat, vielleicht seit unsere pubertierende Tochter am Samstagmorgen 1,5 Stunden im Bad braucht um sich frisch zu machen?
Unser Bad ist eigentlich ein Highlight unserer Wohnung:


Aber damit auch der KLEINE Knackpunkt.
Seit unsere Kinder größer sind, passiert es zwar nicht mehr, dass jemand vor verschlossener Badtüre eine Pfütze hinterlässt, aber manchmal kommt es immer noch zu unangenehmen Stausituationen.
Vor allem weil nicht nur wir vier unser Bad mit der einzigen Toilette belagern, sondern weil unsere zentrale Wohnung in der Fußgängerzone auch ideales (halb)öffentliches WC für alle Freunde unserer Kinder, Verwandte und andere Einkäufer und Flaneure ist.
Die zweite Einschränkung ist das gänzliche Fehlen eines Balkons, Terasse, Loggia oder (zur Not) eines Gärtchens.
Gut wir haben einen kleinen halbgrünen Minihinterhof, der aber zwei Stockwerke unter uns liegt.
Der dritte (und meines Wissens letzte Minuspunkt) ist, dass ich kein eigenes Arbeitszimmer habe und deshalb diesen Blog in unserem Wohnzimmer (das aber mit 40 qm auch noch unser Heimkino beherbergt) schreiben muss.
Ja, aber wie hat es wirklich angefangen?
Eigentlich als Spiel.
Wir sind irgendwie darauf gekommen, dass es diverse Wohnungs- und Hausanzeigen im Internet gibt.
Auch aus Ansbach (für uns kommt momentan nur eine Unterbringung mitten in der Stadt in Frage, alles zu Fuß zu erreichen).
Der Spaß dabei ist zu raten wo genau sich das jeweilige Haus befindet, der Straßenname wird meist nicht angezeigt.
Selbst in einer so kleinen Stadt wie Ansbach ist es manchmal ganz schön knifflig das richtige Viertel oder Straße zu erkennen.
Das haben wir so ein bis zwei Wochen mit wachsender Begeisterung gemacht und dann...
Ja dann ist es wohl irgendwie passiert.
Der Appetit kommt beim Essen und irgendwie haben wir dann die Exposes immer genauer studiert...
Und jetzt scheint es als würden wir nach einem Haus oder einer Wohnung suchen.
Was wir dabei alles erleben, soll dieser Blog erzählen.
So jetzt wird es Zeit für heute Schluss zu machen.

Gute Nacht.


Euer Stadtvater